Gelnhausen-Meerholz. Seit dem Umzug in den alten Dorfkern wurde die Meerholzer Kerb stetig weiter entwickelt und zu einem Fest, bei dem sich alle wohlfühlen können. Dazu gratulierte Christian Litzinger dem Kerbverein und dem ganzen Stadtteil. Der Bürgermeister selbst lieferte nach dem Kerbzug ausgerechnet am eigenen Geburtstag die einzige Panne.
„Meine Eltern haben extra dafür gesorgt, dass ich heute hier auch meinen Geburtstag feiern kann“, sagte Christian Litzinger scherzend zur Eröffnung der Meerholzer Kerb am Samstag. Nach einem gemeinsamen Happy Birthday für den Rathauschef kam es zur einzigen und leicht verschmerzbaren Panne des Festwochenendes: Mit zwei harten Schlägen glaubte der Bürgermeister den Zapfhahn aus Kunststoff im Fass, doch das war nicht so.
Meerholzer Kerb 2025 ein voller Erfolg
Die Entlüftung aufgedreht, sprudelte des Bier beim nächsten Schlag oben raus und gleichzeitig gab der Hahn den Geist auf. Doch das Problem wurde sofort fachmännisch gelöst, und das Freibier zur Eröffnung konnte ausgeschenkt werden.
Zuvor hatte sich die stellvertretenden Vorsitzende des Kerbvereins, Hannah Wegener, dankbar an die vielen Besucher zur Eröffnung gewandt. „Wir bekommen sehr viel Unterstützung aus der Bevölkerung und von den Unternehmen.“ Das sei wundervoll zu sehen.
So könne man nicht nur drei Tage in familiärer Atmosphäre ein Fest aus dem Dorf für das Dorf feiern, sondern auch den Vereinen vor Ort helfen. „Im vergangenen Jahr konnten wir 6.000 Euro an die Vereine verteilen, und dazu noch eine neue Spülmaschine für die Kerb kaufen“, berichtete Wegener.
Ein weiteres Zeichen für gewachsene Zusammenarbeit stand hinter ihr: Erstmals konnte das Festzelt der Hailerer Kerb aufgebaut werden. Vor Jahrzehnten wäre so etwas noch undenkbar geworden. Heute hilft man sich gegenseitig mit Rat und Tat aus.
Meerholzer Kerb: Freundliche Hilfe aus der Nachbarschaft
Begonnen hatte die Meerholzer Kerb am Freitagabend mit einem gemütlichen Dämmerschoppen und der Musik von „Die Böckchen“. Mit dem gemeinsamen Festzug der Ortsvereine, bei dem Bürgermeister Litzinger Riwwelkuche verteilte und Werner Heeg den Kerbbaum mit seinem Hannomag-Traktor in den alten Dorfkern zog, startete der Samstag. Die eigens formierte Kerbkapelle spielte auch zum Baumaufstellen auf. Die Freude des Kerb-Teams war riesig, weil so viele Menschen aller Generationen dabei sein wollten.
Das Samstagsprogramm ging im Nachbarhof mit „Soul-Companions“ weiter. Danach spielten die „Hopfenjäger“ im Zelt auf. Als DJ Mo auflegte, wechselte das Publikum hin zur jüngeren Generation.
Mit vereinten Kräften wird der Kerbbaum in die Senkrechte gehievt.
Bis um eins wurde gefeiert, was den Helfern nur wenig Zeit gab, das Zelt für den ökumenischen Kerbgottesdienst am Sonntag vorzubereiten. Zum Glück regnete es aber nur nachts wie aus Eimern. Am Sonntag gab es dann nur einen kurzen Schauer, der die Kerbstimmung nicht vermiesen konnte.
Im Gottesdienst sang der Gemischte Chor des Gesangvereins Meerholz. Zudem stellten die evangelische und katholische Kirchengemeinden dem Ort ihre Konfirmanden und Firmlinge vor. Zum Mittagessen spielte das Jugendorchester Meerholz-Hailer auf. Es gab erstmals zu Currysoße oder „Grie Soß“ ebenfals selbstgemachte Erbsensuppe.
Die Meerholzer Kerb im Jahr 2025: Viel mehr als die Summe ihrer Einzelteile
Die Landfrauen Hailer-Meerholz hatten das Kuchenbuffet organisiert. Der Geschichtsverein öffnete das Heimatmuseum im alten Rathaus, während Vereine und Jugenddiakon Alexander Schindler Mitmach-Aktionen für die Kinder anboten, die nicht gerade auf der Hüpfburg unterwegs sein wollten. Viele Menschen aus dem Ort brachten ein bisschen Engagement ein und zeigten, dass die Kerb deutlich größer geworden ist das die Summe ihrer Einzelteile.
Die positive Entwicklung der vergangenen Jahre setzte sich auch in diesem Jahr fort. Das Kerbteam selbst genoss am Montag den Besuch in der „Pilsstube No.5“, um neben Rollbraten und Meerholzer Grindkopp auch den ersten Austausch zur Kerb 2025 zu pflegen. „Wir wollen etwas für den Ort bewegen. Dazu brauchen wir auch Hinweise, was wir tun können“, fasste Hannah Wegener zusammen.
Dem Kerbverein ist es wichtig, durch die Pflege von Traditionen immer wieder Möglichkeit zu geben, dass Menschen sich treffen und gemeinsam schöne Stunden verbringen können. Mit der Kerb 2025 hat das erneut wie erhofft funktioniert.
Quelle: GNZ vom 15.09.2025