Das besondere Ambiente des Schlosshofs hat am Samstag den perfekten Rahmen für das Sommernachtskonzert des Gesangvereins Meerholz geboten.

Zum letzten Mal führte Dirigentin Esther Frankenberger beim gemischten Chor und beim Männerchor den Taktstock. In einem abwechslungsreichen Konzert in Zusammenarbeit mit der Kantorei Darmstadt zeigte sich die bunte Vielfalt des modernen, aber auch klassischen Chorgesangs. Mehr als 200 Besucher waren beim Sommernachtskonzert des Gesangvereins Meerholz im Schlosshof restlos begeistert. Wie die Sänger bedauerten es auch die Zuhörer, dass die Chöre zum letzten Mal unter der Leitung von Esther Frankenberger standen. Die Dirigentin hat in den vergangenen Jahren ihre Spuren hinterlassen und zeigte noch einmal, dass sich die Meerholzer Chöre prächtig entwickelt haben. Weil sie nun aber ihre Gesangskarriere forcieren möchte, endet diese fruchtbare Zusammenarbeit Ende des Monats. Während Moderator Henning Porrmann den roten Faden aus seiner Tasche holte, der dem abwechslungsreichen Programm allerdings nur auf den ersten Blick zu fehlen schien, stellte sich der gemischte Chor auf. Gefühlvoll mit “Adiemus” und schwungvoll mit “Wangol” zeigten die Sängerinnen und Sänger die Wandelbarkeit des Chors.

Gemeinsam mit der Kantorei Darmstadt, bei der die Meerholzer Chöre vor zwei Jahren ein Benefizkonzert mitgestalteten, ging es nahtlos weiter. Mit dem legendären “Halleluja” von Leonard Cohen präsentierten sie einen ersten Höhepunkt.

“Mann singt deutsch”, heißt das aktuelle Projekt des Männerchors. Und so was es nicht verwunderlich, dass mit “Ein Kompliment” der Sportfreunde Stiller moderne Werke, mit dem Eröffnungschor aus der Oper “Ernani” aber auch ein Klassiker zu Gehör gebracht wurden.

Nach der Pause wurde den Zuhörern langsam klar, dass es doch einen roten Faden gab, der sich in der großen Leidenschaft aller Sängerinnen und Sänger, der Dirigentin Esther Frankenberger und bei den Musikern Thorsten Günther (Schlagzeug), Dennis Lapp (Bass) und Wolfgang Runkel (Klavier) zeigte. Diese Leidenschaft schwappte schnell auf die Besucher über und war sehr gut mit dem Sportfreunde-Stiller-Hit “Applaus, Applaus” zu beschreiben, den der Männerchor im zweiten Teil zum Besten gab. Dass die Männer ihrer Dirigentin “Willenlos” Verfallen waren, wie sie es mit dem Marius-Müller-Westernhagen-Hit besangen, dürfte etwas übertrieben sein. Doch sie wussten es zu schätzen, einen Teil des Wegs zusammen gegangen zu sein. “Der Weg” von Grönemeyer passte da schließlich wie die Faust aufs Auge.

Der gemischte Chor leitete den Abschluss ein, der durch die einsetzende Dunkelheit noch an Eindruck gewann. Mit einem klassischen Spiritual wollten sich die Sängerinnen und Sänger noch nicht zufriedengeben. Mit “Viva la Vida” und dem “Eye of the Tiger” zeigte sie sich ebenso modern und frisch wie der Männerchor.

Am Schluss standen stehende Ovationen und viele Dankesworte für den gelungenen Abend und die gelungenen gemeinsamen Jahre mit Esther Frankenberger.

Gefühlvoll, Schwungvoll, Wundervoll